Lebensretter im Büro. Wiederbelebung aus der Sicht eines Helfers.
Es war im August des letzten Jahres. Thomas Knuff, Angestellter bei der Hagener Polizei saß seinem Kollegen im Polizeipräsidium gegenüber. Nur ein Schreibtisch trennte die beiden als es passierte. „Die ersten Anzeichen kamen ganz plötzlich bei meinem Arbeitskollegen“, erinnert sich Thomas Knuff. „Zuerst klagte er über Übelkeit, dann stand er auf um frische Luft zu atmen, als er einfach umfiel“.
Durch regelmäßige Schulungen die im Polizeipräsidium angeboten werden, wusste der Ersthelfer, sofort was zu tun ist. Er setzte umgehend einen Notruf ab. Der zuständige Polizeiarzt der im Haus war, eilte mit einem Defibrillator und einem Notfallkoffer umgehend in das Büro der beiden. Natürlich war auch der Regelrettungsdienst über die Notrufnummer 112 verständigt worden.
Die Zeit bis die professionelle Hilfe eintraf, überbrückte Herr Knuff mit einer Herzdruckmassage.
„Wegen der medizinischen Fortbildungen bei uns in der Dienststelle, habe ich im ersten Moment gar nicht lange überlegt sondern einfach nur gehandelt und funktioniert. Bis dann der Polizeiarzt mit dem Defibrillator kam, konnte ich so die Zeit gut überbrücken,“ berichtet er.
Nachdem eine Frühdefibrillation und die durchgeführte Wiederbelebung schon gute Erfolge zeigten, kamen auch die Helfer der Hagener Feuerwehr und der alarmierte Notarzt an der Einsatzstelle an.
Der Arbeitskollege von Thomas K. wurde in ein Hagener Krankenhaus gebracht, wo weitere medizinische Hilfe notwendig war. Bereits einige Tage später, konnte er das Krankenhaus wieder verlassen und eine Rehabilitationsmaßnahme antreten. Mittlerweile arbeiten die beiden wieder zusammen im Präsidium.
In einem Gespräch mit „Laienreanimation kann jeder“ berichtet Herr Knuff auch über die emotionale Seite der Geschichte.
„Erst als ich einige Stunden später wieder zur Ruhe kam, merkte ich so langsam, was da eben passiert war. Besonders in Erinnerung geblieben, ist mir die erste Begegnung mit der Ehefrau im Krankenhaus. Das war schon sehr emotional“.
In Hagen (wie in vielen anderen Städten) gibt es eine 24stündige Herzkathetherbereitschaft, die wöchentlich wechselt. Diese teilen sich das St. Johannes Hospital und das Allgemeine Krankenhaus. Somit ist zu jeder Tageszeit, 365 Tage im Jahr, eine sofortige Untersuchung und Behandlung der Herzkranzgefäße (das sind die Gefäße, die das Herz direkt mit Blut, also mit Sauerstoff versorgen) möglich.
Wie das genau funktioniert, erkläre ich Euch in einigen Tagen an dieser Stelle.
Vielen Dank an Thomas Knuff für das Gespräch.
Foto: Polizei Hagen Pressestelle