Pressemitteilung der FDP Fraktion im NRW Landtag
Aufrüttelnde Zahlen hat die FDP-Fraktion vor einem halben Jahr in ihrem Antrag zur Stärkung der Ersten Hilfe und Laienreanimation angeführt. Denn in Deutschland sind der plötzliche Herztod oder der Kreislaufstillstand durch andere Ursachen verantwortlich für mehr als 100.000 Todesfälle pro Jahr. Und nur in 15 Prozent der Fälle wird vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen, obwohl häufig andere Personen anwesend sind. „Potentielle Ersthelfer haben häufig Furcht, etwas falsch zu machen oder sind nicht ausreichend über die lebensrettende Herzdruckmassage informiert“, erläutert Susanne Schneider gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion.
Die FDP-Landtagsfraktion nahm ihren Antrag zum Anlass, die eigenen Kenntnisse über Erste-Hilfe aufzufrischen. Jürgen Weber (Oberarzt, freiberuflicher Anästhesist) und Jens Schilling (Fachkrankenpfleger für Anästhesie/Intensivmedizin sowie Rettungssanitäter) erklärten die Grundlagen und leiteten die Teilnehmer bei der praktischen Umsetzung an. „Ersthelfer können Leben retten, im Notfall zählt jede Sekunde. Das ist ein guter Grund, die eigenen Kenntnisse aufzufrischen. Wir können das auch den Bürgerinnen und Bürgern nur ans Herz legen“, sagt Susanne Schneider über die Initiative.
Allein durch eine Steigerung der Überlebensrate bei Reanimationen um 10 Prozent könnten nach Angaben der Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und lntensivmedizin 5000 Leben pro Jahr gerettet werden. Schneider: Deutschland steht damit im internationalen Vergleich bei der Laienreanimation leider hinten. „Dass es viele Fragen gibt, aber diese Maßnahmen einfach zu erlernen und von nahezu jedem durchführbar sind, hat sich in unserem Auffrischungskurs bestätigt“, betont Schneider.
Durch die Vermittlung besserer Kenntnisse kann sich auch die Bereitschaft zur Ersten Hilfe steigern lassen. Deshalb möchte die FDP-Fraktion, dass die Ausbildung in Erster Hilfe bereits in der Schule beginnt. „Nordrhein-Westfalen muss auch die Erste-Hilfe-Ausbildung von Schülerinnen und Schülern fördern. Der Deutsche Rat für Wiederbelebung hat etwa ein Konzept erstellt, das eine Unterrichtung durch speziell ausgebildete Lehrer ab der 7. Klasse vorsieht.“ Eine zweite wichtige Zielgruppe sind junge Eltern.