Heute ist der europaweite Kids save lifes day.
Der plötzliche, prähospitale Herzkreislauf-Stillstand mit erfolgloser kardiopulmonalen Reanimation (CPR) ist die dritthäufigste Todesursache in zivilisierten Ländern.1 Die Überlebensraten der Betroffenen liegen zwischen 2-10%.2–4 In Europa und in den USA sterben mehr als 700.000 Menschen pro Jahr an den Folgen des plötzlichen Herzkreislauf- Stillstandes. Das Gleiche gilt auch für andere Industrienationen weltweit. Viele dieser Leben könnten gerettet werden, wenn mehr Laien umgehend mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen würden.2 Die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes kann einige (6-12) Minuten und auch länger dauern. Bedauerlicherweise beginnt das Gehirn nach einem Herzkreislauf-Stillstand bereits nach nur 3-5 Minuten ohne Blutfluss unwiederbringlich zu sterben.5
Bis zu 70% der plötzlichen Herzkreislauf-Stillstände sind von Familienmitgliedern, Freunden und umstehenden Laien bezeugt.2,5 So kann das potentiell tödliche Intervall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstpersonals beim Patienten erfolgreich durch Laien überbrückt werden. In den ersten Minuten nach dem Herzkreislauf-Stillstand ist bei erwachsenen Patienten noch Sauerstoff im Blut und in den Lungen und der Beginn mit sofortiger Herzdruckmassage durch Laien kann hunderttausende Leben jedes Jahr retten.6 Die effektive Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen ist sehr einfach – es ist sehr unwahrscheinlich, dass Laien durch CPR Schaden anrichten. Durch die Laienreanimation kann die Überlebenschance der Patienten verdoppelt bis vervierfacht werden.2 Dennoch finden sich lediglich in einigen wenigen Ländern Laienreanimationsraten von 60–80%; in den meisten Ländern ist diese Rate weit unter 20%.7
Die verpflichtende, landesweite Ausbildung von Schülerinnen und Schülern hat den größten Impact für die Verbesserung der Laienreanimationsrate.8-13 Es ist davon auszugehen, dass dies der erfolgreichste Weg ist, um die gesamte Bevölkerung zu erreichen. Die höchsten Laienreanimationsraten finden sich in einigen skandinavischen Ländern, in denen die Schülerausbildung in CPR bereits seit Jahrzehnten verpflichtend ist,12 und dieses Konzept beginnt sich auszubreiten.
Um dies zu unterstützen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2015 das „Kids Save Lives“-Statement „endorsed“, ein gemeinsames Statement des European Resuscitation Council (ERC), der European Patient Safety Foundation (EPSF), des International Liaison Committee on Resuscitation (ILCOR) und der World Federation of Societies of Anesthesiologists (WFSA).6, 10, 11 Dieses Statement empfiehlt zwei Stunden jährliches CPR- Training ab dem 12. Lebensjahr in allen Schulen weltweit. In diesem Alter reagieren Kinder besser auf Anweisungen und lernen viel leichter anderen zu helfen.9 Ein Beginn in jüngeren Jahren bedeutet auch, dass CPR wie Schwimmen oder Fahrradfahren ist: Kinder werden dann nicht mehr vergessen wie man ein Leben rettet.14 Medizinisches Personal, ausgebildete Lehrkräfte und viele andere können erfolgreich Schüler trainieren und sie alle können als Multiplikatoren dienen.
Quelle: GRC