Nürnberg – Die Politik sollte mehr für die Rettung von Menschen mit plötzlichem Herzstillstand tun. Das mahnten heute Vertreter von Hilfsorganisationen, Feuerwehren, medizinischen Fachgesellschaften, Krankenhäusern, Universitäten und Forschungseinrichtungen im Rahmen der Bad Boller-Reanimations- und Notfallgespräche an.
„Alle berufstätigen Menschen in Deutschland sollten die lebensrettenden Handgriffe wirklich beherrschen“, lautet ihre Forderung. Ein Weg dahin sei, bundesweit alle Schüler ab der 7. Klasse die grundlegenden Wiederbelebungsmaßnahmen zu lehren. „Hier haben wir immer noch einen Flickenteppich und verspielen große Chancen“, sagte der Leiter des Deutschen Reanimationsregisters, Jan-Thorsten Gräsner, auf dem Treffen.
Pro Jahr sterben laut den Experten mehrere zehntausend Menschen in Deutschland an einem Herzstillstand. Die Quote der Ersthelfer, die sofort Herzdruckmassage ausführten, liege nur knapp über 40 Prozent. „Länder wie die Niederlande, Norwegen und Dänemark schneiden hier wesentlich besser ab“, kritisierten die Tagungsteilnehmer.
Quelle: Aerzteblatt.de